Halleluja! Vor ein paar Monaten bin ich einen weiteren blockierenden Glaubenssatz losgeworden:
Jobs mit Sinn, solche die Spaß machen, wo Du Du selbst sein kannst UND gut bezahlt wirst – solche Jobs gibt es nicht. Nicht in der Realität. Das sind Traumjobs, im wahrsten Sinne des Wortes.
Ich habe das zwar rational nicht exakt so gedacht, so blöd bin ich ja nun nicht.
Aber es war für mich komplett selbstverständlich, dass der Preis für meine Freiheit sein würde, mir ein Einkommen von 50.000 plus X für eine ganze Weile abzuschminken.
Dass die große Kohle halt nicht in den wirklich erfüllenden, sinn-gebenden Jobs liegt.
Dass ich mich würde einschränken müssen.
Das war auch prinzipiell erstmal ok für mich.
Und trotzdem war es…
…Bullshit!
Du und Deine Glaubenssätze – lass uns endlich aufräumen!
Aus meinem anonymen Fragebogen und aus vielen Mails von Leserinnen weiß ich, dass dieser Glaube weit verbreitet ist.
Immer wieder lese ich Sätze wie: „Ich würde ja gerne kündigen, aber ich möchte meinen Lebensstandard nicht einschränken müssen. Deswegen bleibe ich“ (in einem Job, in dem ich kreuzunglücklich bin).
Während ich bei diesem Thema lange in die Richtung argumentiert habe, dass mir meine Freiheit und ein erfülltes, selbstbestimmtes Leben wichtiger sind als Geld, frage ich mich inzwischen, warum überhaupt so hartnäckig geglaubt wird, dass sich das eine und das andere ausschließen, dass man sich entscheiden muss.
Ich finde, es ist höchste Zeit, damit mal ordentlich aufzuräumen:
Wahrheit Nummer 1: Deine Kollegen haben keine Ahnung von gut bezahlten Jobs
Ich möchte niemandem zu nahe treten…
Oder… doch:
Woher sollen eigentlich Leute, die ihr ganzes Leben lang angestellt in ein, zwei oder wenn’s hoch kommt drei Unternehmen gearbeitet haben, wissen, was geht?
Ja genau, wahrscheinlich haben die meisten von ihnen keinen Plan von der Fülle an Möglichkeiten.
Trotzdem gibt es genug Leute von diesem Kaliber, die so tun, als hätten sie Ahnung.
Und die Dich mit ihrer Meinung nicht verschonen.
Ich erinnere mich noch daran, wie damals ein Kollege, bei dem ich die Idee von einer Selbstständigkeit (an deren Potential ich damals selbst noch nicht wirklich glaubte) fallen ließ, sagte: „Du weißt ja – selbst und ständig!“.
Selbst und ständig?
Das stimmt zwar zu einem gewissen Teil, nicht aber in dem Sinn, der damals mitschwang:
„Eine Selbstständigkeit (oder ein neuer, erfüllender Job) ist finanziell nicht so lukrativ, wie das, was Du hier gerade aufgibst.“
Genauso wenig, wie es richtig ist, dass eine berufliche Selbstständigkeit das Allheilmittel für Deine berufliche Unzufriedenheit ist, ist es richtig, dass sie eine ständige Plackerei sein muss, bei der am Ende des Monats nicht viel übrig bleibt.
Brauchst Du Beispiele? Ich schicke Dir gerne massenweise Links zu spannenden Lebens- und Erfolgsgeschichten. (Kannst Du per Mail oder Kommentar anfordern, hehe.)
Was Dich von den Menschen hinter diesen Geschichten unterscheidet ist im ersten Schritt nur, dass sie es gewagt haben und Du BISHER nicht.
Nicht mehr.
Wahrheit Nummer 2: Für Deinen Arbeitgeber ist es gut, wenn Du glaubst, dass Du keinen besser bezahlten Job finden wirst
Egal, ob Du in einem tollen Umfeld mit netten Menschen arbeitest, oder auch nicht: Für Deinen Arbeitgeber ist es auf jeden Fall gut, wenn Du glaubst, dass Du finanziell zurückstecken musst, wenn Du ihn verlässt.
Sehr wahrscheinlich bist Du eine gute, pflichtbewusste Arbeitskraft.
Und wer will die schon verlieren?
Natürlich wird sich ein Unternehmen in der Regel IMMER so darstellen, dass Du es hier doch wirklich gut getroffen hast und dass andere Alternativen für Dich schlechter sind. (Völlig unabhängig davon, ob das der Wahrheit entspricht oder Du tatsächlich überdurchschnittlich bezahlt wirst.)
Das kann man ihnen nicht unbedingt verübeln. Sie wollen Dich weder verlieren noch höhere Personalkosten haben.
Aber ein bisschen Brainwash zum eigenen Vorteil ist es trotzdem.
Behalte das im Hinterkopf, wenn sich mal wieder selbst beweihräuchert wird und Dir durch die Blume gesagt wird, dass Du Dich ja soooo glücklich schätzen kannst mit dem, was Du dort hast.
Wahrheit Nummer 3: Es gibt Berufe, die glücklich machen und gut bezahlt sind. Viele.
Das liegt schon allein darin begründet, dass uns alle ja ganz unterschiedliche Dinge glücklich machen.
Nicht jeder hat beispielsweise wie ich eine Abneigung gegen Konzerne. Vielleicht arbeitest Du in einem Konzern und denkst, das ist an sich die Hölle, aber eigentlich brauchst Du nur einen mit einer anderen Kultur zu Deinem Glück.
Nicht alle Jobs im sozialen Bereich sind chronisch unterbezahlt.
(Auch wenn ich zugeben muss, dass das wohl für sehr viele zutrifft – was ich als einen furchtbaren Missstand empfinde. Aber das ist ein anderes Thema.)
Nicht alle künstlerischen Tätigkeiten sind brotlos. (Wieder so ein weitverbreiteter Glaubenssatz.)
Nur weil etwas nicht die Regel ist, heißt das nicht, dass es das nicht gibt und für Dich nicht möglich ist.
Meine liebe Liz Gilbert postet regelmäßig diesen Spruch:
„Turn your face stubbornly to the light and keep it there.“
Denn es ist auch immer eine Frage, für was Du Dich entscheidest.
Du kannst Dich dafür entscheiden, Dich auf das Positive und die Möglichkeiten in Deinem Leben auszurichten.
Oder auf die Risiken und Deine Angst.
Es ist Deine Wahl.
Da draußen wartet eine unglaubliche Fülle an Möglichkeiten auf Dich, während Du Tag für Tag ein Leben führst, dass Du so eigentlich nicht führen möchtest, aus Angst, eh keinen gut bezahlten Job zu finden, der Dich glücklicher macht.
Das macht doch keinen Sinn.
Wende Dich lieber der Fülle zu.
Wahrheit Nummer 4: Du musst an Deinem Selbstwert arbeiten
Doch, Du findest was Besseres.
Warum glaubst Du nicht daran?
Wenn Du zutiefst davon überzeugt bist, dass Du diesen shitty Job weitermachen musst, um nicht in den finanziellen Ruin zu gehen, dann solltest Du vielleicht auch mal kritisch hinterfragen, was Du eigentlich für ein Bild von Dir hast.
Dein aktueller Arbeitgeber hat Dich bestimmt nicht eingestellt, weil Du so schlecht qualifiziert und menschlich schwierig bist.
Du warst ihm Dein Gehalt schon bei Deiner Einstellung wert, und wahrscheinlich hätte er im Zweifelsfall sogar noch mehr gezahlt. (Denn viele von uns verhandeln bei Weitem nicht so selbstbewusst, wie sie es sich erlauben könnten.)
Inzwischen hast Du ja sogar noch einiges an Berufserfahrung und Expertise in Deinem Job zugelegt.
Die Chancen stehen also gar nicht so schlecht, dass Du bei einem Arbeitgeber-Wechsel ein besseres Gehalt verhandeln kannst.
Das musst Du allerdings selbst kapieren und gekonnt einsetzen.
Aber keine Sorge, das wird schon noch!
Wahrheit Nummer 5: Von nix kommt nix
Nein, das wird jetzt kein „Du musst hart arbeiten, sonst wird nichts aus Dir“-Appell im Sinne unserer wunderbaren Leistungsgesellschaft.
(Denn Du bist schon längst was, nämlich ein wunderbarer, fantastischer, komplett einzigartiger Mensch.)
Und ich glaube auch nicht daran, dass Arbeit hart sein muss, um finanziell erfolgreich zu sein.
Sie darf uns leicht fallen.
Trotzdem wirst Du wahrscheinlich nicht ohne weiteres Deinen Traumjob finden, in dem Du Unmengen mehr Geld verdienst, vor allem auch dann, wenn Du gekündigt hast, ohne bereits einen neuen Job in der Tasche zu haben.
Wenn Du Dir einen Job wünschst, der Dir mehr entspricht als Dein aktueller und der Dich letztendlich glücklicher macht, solltest Du daher bereit sein, etwas zu investieren.
Na ja, nicht etwas.
Zeit. Und Mut.
Du solltest bereit sein, Zeit zu investieren. Und Mut.
Ganz egal, ob Du in die Selbstständigkeit starten oder angestellt einen neuen Job finden möchtest.
Worin Du diese Zeit investieren musst, kann dabei je nach Deinem Ziel stark variieren:
- Vielleicht musst Du ewige Recherchen anstellen, um ein attraktives Unternehmen zu finden oder viele, viele Bewerbungen schreiben.
- Möglicherweise musst Du an Dir selbst arbeiten, Dich mit psychischen Problemen auseinandersetzen, Coachings nehmen, um das Mindset zu entwickeln, das Du für einen erfolgreichen Neustart brauchst.
- Wenn Du Dich selbstständig machen möchtest, wirst Du wahrscheinlich sehr viel über erfolgreiches Unternehmertum und Marketing lernen müssen und Zeit investieren, um Dein eigentliches Unternehmen aufzubauen.
- Und, und, und…
Aber Arbeit, deren Sinn Du kennst und die Deinen ganz eigenen Zielen dient, macht sich um ein vielfaches leichter, als Arbeit, die Du eigentlich nur mangels besserer Alternativen machst. (<– Wahrheit Nummer 5 ½ !)
Und ja, Du brauchst auch ein bisschen Mut, um ausgetretene Pfade zu verlassen und einen Scheiß drauf zu geben, was andere Leute den lieben langen Tag so an Glaubenssätzen in die Welt posaunen.
Wahrheit Nummer 6: Geld macht nicht glücklich
(Jaaa… aber es beruhigt ungemein. Weiß ich selber.)
Das ist nicht die Widerlegung alles bisher geschriebenen.
Ich selbst bin froh, nicht mehr mit dem knappen Budget aus Ausbildungs- und Studienzeiten auskommen zu müssen.
Und ich bin auch froh, meine falschen Glaubenssätze über Jobs, die Spaß machen hinter mir gelassen zu haben.
Aber klar: Es kann vor allem in der Zeit der Neuorientierung oder der Gründung Deines Unternehmens dazu kommen, dass Du vorerst weniger Geld zur Verfügung hast.
Wenn Du bereit bist, etwas in Deine Ziele zu investieren (siehe oben) und noch dazu ein bisschen Glück hast, geht diese Zeit wieder vorbei, möglicherweise sogar schneller, als Du Dir heute vorstellen kannst.
Zum Überbrücken hilft es allerdings, Dir klar zu machen, dass Geld alleine Dich niemals glücklich machen wird.
Sonst hätte ich ja in meinem letzten Job von einem Meer von Glückseligen umgeben sein müssen.
War ich definitiv nicht.
Es ist legitim, sich einen Job zu wünschen, der Dir Spaß macht UND Dir ein finanziell sorgenfreies Leben ermöglicht. Und es ist nicht unwahrscheinlich, dass Du das auch erreichst.
Bis das Realität geworden ist, konzentrier‘ Dich auf das Glück, dass Du unabhängig vom Geld in Dein Leben lassen kannst.
Und arbeite fröhlich daran, dass der Rest auch noch kommt… vielleicht sogar schneller als Du denkst.
Heißer Lese-Tipp zum Thema Geldblockaden
Fühlst Du Dich mit dem heutigen Artikel direkt angesprochen?
Glaubst auch Du tief in Dir noch immer, dass man mit Jobs, die Spaß machen, kein gutes Geld verdienen kann?
Dass es Deinen Traumjob eben wirklich nur im Traum gibt?
Dann lege ich Dir sehr ans Herz, den folgenden Artikel zu lesen (und zwar von Anfang bis Ende!):
Anja Kirchner: Hast Du eine schwierige Beziehung zu Geld? Mit diesen 3 Schritten wirst Du sie verbessern und mehr Geld verdienen.
Lass mir heute unbedingt Deine Meinung da!
Das heutige Thema ist enorm wichtig für Deinen finanziellen Erfolg in dem Job, den Du Dir wirklich wünschst.
Deswegen würde ich heute ganz besonders gerne Deine Meinung zu diesem Artikel hören – wie siehst Du das mit dem Geld und dem Spaß?
Ich freu mich auf Deinen Kommentar!
Titelbild: unsplash.com | Tim Stief, zweites Bild: unsplash.com | Chris Barbalis
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Der Beitrag Mit Jobs, die Spaß machen, verdient man ja nichts… Schluss mit dem Bullshit! erschien zuerst auf Free Your Work Life - Suzanne Frankenfeld.